Eidgenössische Wahlen 2019

Unsere Spitzenkandidaten fürs Bundeshaus.

Die Spitzenkandidaten Piratenpartei Kanton Bern: Jorgo Ananiadis und Pascal Fouquet

Jorgo Ananiadis
Elektroingenieur & Unternehmer, arbeitet als Projektleiter und Berater im ICT Umfeld und engagiert sich politisch für die Grundrechte der Gesellschaft im digitalen Zeitalter. Als Vizepräsident der Piratenpartei Schweiz, kämpft er für Grundrechte der Digital Natives, mehr Datenschutz und gegen die zunehmende Überwachung der Bürger und Zensur.
Aktuell ist er in den Komitees der Transparenz-Initiative und der Initiative «Für eine sichere und vertrauenswürdige Demokratie (E-Voting-Moratorium)».

Pascal Fouquet
Vizepräsident der Piratenpartei Bern, hat im letzten Jahr europaweit für Aufsehen gesorgt. Als Leiter von savetheinternet.info hat er eine der grössten Bürgerrechts-Kampagnen aller Zeiten aufgebaut, 5’300’000 Menschen unterzeichneten die Petition, über 200’000 Menschen gingen bei europaweiten Demos auf die Strassen und berät als IT-Unternehmer Abgeordnete des europäischen (aber auch Schweizer) Parlaments in digitalpolitischen Themen.

Kernthemen des Wahlprogramms

Privatsphäre schützen: Die wachsende Überwachung und Datensammelwut zeugt von einem Misstrauen gegenüber den Bürgern. Diesen Paternalismus und die Tendenz zur Generalverdächtigung bekämpfen wir. Wir halten das Grundrecht auf Privatsphäre hoch und setzen Vertrauen in mündige Bürger. Wir brauchen nicht mehr Überwachung, sondern mehr Zivilcourage. Der Polizei und den Ermittlungsbehörden müssen klare Grenzen gesetzt werden. Wir fordern daher die Ausweitung des Postgeheimnisses zu einem generellen Kommunikationsgeheimnis. So müssen die Vorratsdatenspeicherung abgeschafft, sowie der Staatstrojaner und die Kabelaufklärung verhindert werden. Der eidgenössische Datenschutzbeauftragte muss mit deutlich mehr finanziellen Mitteln ausgestattet werden sowie mit der Kompetenz, Bussen auszusprechen.

Mehr Freiheit, weniger Verbote: Die Regulierungswut ist einzuschränken. Wir sind freie mündige Bürger, die ihren Verstand gebrauchen, ihre Interessen vertreten, Verantwortung übernehmen, aber auch Rücksicht auf andere nehmen. Wenige einleuchtende zentrale Regeln, die Rechtssicherheit schaffen, ermöglichen eine prosperierende Gesellschaft. Insbesondere hat der Staat kein Recht, in die persönliche Freiheit einzugreifen.

Staat und Politik transparent machen: Die Bürger haben ein Anrecht darauf zu wissen, was der Staat macht, und aus welchen Gründen. Der Zugang zu amtlichen Dokumenten muss vereinfacht und Open Data (der freie Zugang zu Daten der öffentlichen Hand) vorangetrieben werden. Das Parlament und die Parteien müssen sich an internationale Transparenzstandards halten. Politikerbestechung darf nicht weiter legal bleiben.

Informations- und Medienfreiheit durchsetzen: Der freie Fluss von Informationen ist im Informationszeitalter ausschlaggebend für den kulturellen Fortschritt. Unter dem Deckmantel der Kriminalitätsbekämpfung tritt der Staat immer mehr als Zensurbehörde auf. Wir lehnen Netzsperren kategorisch ab. Die Verlinkung von Informationen muss immer legal sein, auch für Suchmaschinen. Die Netzneutralität muss auch gegenüber wirtschaftlichen Partikularinteressen verteidigt werden. Verbote von Computerspielen sind abzulehnen, Geoblocking ebenso. Zensur ist nie eine Lösung, sondern immer nur eine Symptombekämpfung.

Kultur und Wissen befreien: Das heutige Urheberrecht ist für das Informationszeitalter gänzlich ungeeignet und gehört deshalb reformiert. Wir wollen die Schutzfristen deutlich reduzieren. Sharing und Remixing sind Kulturtechniken, die legalisiert werden sollen. Sie gehören zu einer freien, lebendigen Kultur. Das nicht-gewerbliche Sammeln, Nutzen, Bearbeiten und Verbreiten von Kultur soll ausdrücklich erlaubt sein. Der Zugang zu Wissen und Kultur soll so hürdenfrei wie möglich gestaltet werden. Werke, die in staatlichem Auftrag geschaffen werden, sollten wenn immer möglich unter einer freien Lizenz stehen. Dies gilt insbesondere auch für Forschungsarbeiten, die vom Nationalfonds finanziert werden.

Kirche und Staat trennen: Religion ist Privatsache. Es geht nicht an, dass gewisse Glaubensgemeinschaften staatlich bevorteilt und mit Steuern unterstützt werden. Das Konzept der Landeskirchen ist schweizweit abzuschaffen. Schulunterricht soll wissenschaftlich fundiert und laizistisch sein.

Menschenrechte verteidigen: Die Menschenrechte sind die unabdingbare Basis unserer Freiheit und dürfen keinesfalls eingeschränkt oder auch nur in Frage gestellt werden. Sie gelten für alle gleichermassen, unabhängig von Herkunft, Heimatort, Rasse oder Religion.

Fairen, freien Markt gestalten: Der freie Markt wird durch Patente, Monopole, Korruption, Marktabschottungen und Regulierungen beschränkt oder verhindert. Patente auf Software, Gene und Trivialitäten sollen abgeschafft werden. Parallelimporte sollen uneingeschränkt zugelassen werden. Wir wollen einen innovativen Markt, der mit einfachen, fairen Regeln spielt. Auch die Verwendung von freien Standards fördert dies.

Vernünftige Technologisierung leistet einen entscheidenden Beitrag zum Umweltschutz: Der Klimawandel ist wohl aktuell die grösste globale Herausforderung. Er muss gestoppt und endliche Ressourcen geschont werden, sodass unser Planet für kommende Generationen genauso lebenswert bleibt. Nachhaltigkeitsprobleme müssen und können nur global gelöst werden. Mit faktenbasierter Politik, richtig gesetzten Anreizen und internationaler Zusammenarbeit ist dies möglich. Technologisierung und Digitalisierung können entscheidende Beiträge zu einer nachhaltigen Lösungsentwicklung liefern. Die Finanzierung von Forschung im Bereich energieeffizienter Technologien, als auch Subvention von disruptiven Wirtschaftinnovationen, insbesondere auch Start-Ups. Nachhaltige Produkte Made in Switzerland, gesetzliche Regelungen bezüglich Mindesthaltbarkeit von technischen Geräten, innovative Konzepte wie in der Sharing Economy oder zum Beispiel smarte Lösungen für intelligente Verkehrssteuerung können dafür sorgen, dass wir den Einsatz von Ressourcen und Energie optimieren. Die Möglichkeiten sind enorm, wir müssen sie nutzen! Die Förderung von Forschung im Bereich energieeffizienter Technologien, Förderung der Wirtschaft (auch Start-ups) für nachhaltige Produkte Made in Switzerland, gesetzliche Regelungen bezüglich Mindesthaltbarkeit von technischen Geräten, innovative Konzepte wie in der Sharing Economy oder smarte Lösungen für dreckige Probleme können dafür sorgen, dass wir den Einsatz von Ressourcen und Energie optimieren. Die Möglichkeiten sind enorm, wir müssen sie nutzen!

Suchtmittelliberalisierung: Die Kriminalisierung von Suchtmitteln ist eine unnötige Einschränkung der freien Lebensgestaltung. Sie verursacht zudem hohe Kosten in Strafverfolgung und Strafvollzug, behindert eine wirksame präventive Sozialarbeit und verhindert Konsumentenschutz. Drogen sollen abgestuft nach Gesundheitsrisiken in geschütztem Rahmen verfügbar gemacht werden. Durch die Legalisierung kann der Staat auch Einfluss auf die Qualitätsstandards in der Produktion nehmen und somit viele medizinische Risiken minimieren. Durch eine weitreichende Legalisierung und damit das Ermöglichen eines fairen Marktpreises wird der Beschaffungskriminalität wie Diebstahl, Raub aber auch Dealen die Grundlage entzogen. Flankierend muss die Suchtmittelprävention intensiviert und der Jugendschutz sichergestellt werden. Ferner werden durch die Besteuerung im staatlich geregelten Verkauf signifikante Einnahmen generiert.

 

Das komplette Wahlprogramm:
https://be.piratenpartei.ch/programm-fuer-die-nationalen-wahlen-2019/

Die komplette Liste der Kandidatinnen und Kandidaten:

  • Jorgo Ananiadis (50), Ostermundigen, Elektroingenieur, Unternehmer
  • Pascal Fouquet (38), Toffen, IT-Unternehmer, Kampagnenleiter savetheinternet.info
  • André Kunz (43), Bern, IT-Unternehmer, Geschäftsführer hitobito.com
  • Fredu Blaser (43), Lützelflüh, Elektroinstallateur
  • Andreas «Res» Zimmermann (34), Biel-Bienne, Treuhänder, Betriebsökonom
  • Judith Heinichen (54), Ostermundigen, Verwaltungsangestellte
  • Annette Toggwiler-Bumann (46), Ostermundigen, Projektassistentin, glp-Piratin
  • Christian M. Flury (52), Luterbach, Zertifizierter Datenschutzbeauftragter, Security Manager
  • Rozalija «Rosi» Wildi (34), Herzogenbuchsee, Bewacherin, Verkäuferin
  • Manfred Puerro (39), Alterswil, Softwarearchitekt
  • Elisabeth «Lisa» Bill-Blaser (39), Lützelflüh, Katzenmutter
  • Damir Brun del Re (27), Ostermundigen, Elektroinstallateur, Autor
  • Manuel Schaffner (48), Bern, Informatik Ingenieur & Berufsausbildner
  • Melanie Hartmann (34), Agarn, Fachfrau für Information und Dokumentation, Kauffrau

Hier noch unserere Wahl-Flyer für den Nationalrat und für den Ständerat:

  

Details und Portraits der Kandidaten findest du auf Nationalratskandidaten. Falls Sie unsere Kandidaten unterstützen wollen, finden Sie hier die Spenden-Seite der Berner Piraten.